Zukunftsbauer – mit Zuversicht die Zukunft gestalten
Der Sandsteinhof in Havixbeck hat eine lange Tradition: Seit über hundert Jahren wird er von der Familie Kückmann bewirtschaftet. „Ich bin in die Landwirtschaft und in diesen Hof hineingeboren“, so André Kückmann. Dieses Erbe in Zeiten großer Umbrüche in die Zukunft zu tragen, das ist nun seine Aufgabe und Leidenschaft. Viel hat sich bereits verändert, seit er den elterlichen Hof übernahm.
André Kückmann im Video-Porträt
Als André Kückmann in den elterlichen Betrieb einstieg, bewirtschaftete die Familie einen konventionellen Betrieb mit Schweinemast und eigenem Futteranbau auf 85 Hektar Ackerland. „Wir haben frühzeitig gemerkt, dass wir viel in unsere Schweinemast hätten investieren müssen, damit es wirtschaftlich bleibt.“ Sinkende Erlöse für den Fleischverkauf bei gleichzeitig erhöhten Kosten für Futter, die Folgen des Klimawandels für den Futteranbau und gesetzliche Forderungen haben dazu geführt, dass die Haltung von Schweinen in Deutschland kaum wirtschaftlich möglich ist. Schon bevor dieser Trend sichtbar wurde, fuhr André Kückmann zusammen mit seiner Frau Anna 2016 die Schweinemast Stück für Stück zurück, stellte den Hof auf ökologische Landwirtschaft um und hält heute nur noch einige Schweine einer besonderen Rasse – das Baumberger Landschwein, eine Kreuzung zweier alter Rassen.
Stattdessen sind die Energiewirtschaft und die Vermietung von Ferienwohnungen wichtige Betriebszweige geworden. „Wir betreiben seit 2010 auch eine Biogasanlage, die wir mit Mist, Gras-, Getreide- und Mais-Silage befüllen. Als Energielandwirt trage ich dazu bei, nachhaltig regenerative Energie zu erzeugen.“ Dass sich sein Mut, die intensive Tierhaltung stark zurückzufahren und von der konventionellen auf biologische Bewirtschaftung umzustellen, auch finanziell lohnt, macht André Kückmann stolz. „Zukunfts-Bauer zu sein, heißt neue Wege gehen und ich bin sehr froh darüber, dass unsere Umstrukturierung so positiv aufgenommen wurde. In unserer Gegend ist die ökologische Landwirtschaft noch wenig vertreten und ich spüre aus meinem Umfeld ein zunehmendes Interesse, mehr über meine Entscheidungen zu erfahren."