Unternehmerisch arbeiten für die Zukunft
Als Bankkauffrau mit einem BWL-Studium wirkt Christina Ingenrieths Lebenslauf nicht als der Prototyp für eine Karriere in der Landwirtschaft. „Ich sehe mich als Unternehmerin im landwirtschaftlichen Wirtschaftssektor“, sagt die 28-Jährige. Neben der Erzeugung schmackhafter Lebensmittel sieht sie ihre Aufgabe auch darin, Aufklärungsarbeit dafür zu leisten, wie landwirtschaftliche Betriebe operieren und wie sie Unternehmen in anderen Sektoren ähneln.
Christina Ingenrieth im Video-Porträt
Zusammen mit ihren Eltern, dem Agrarbetriebswirt Yannik Meiners und weiteren Angestellten führt Christina Ingenrieth den Genholter Hof. Der Betrieb hat sich auf den Ackerbau spezialisiert und produziert auf 20 Hektar Ackerland Spargel, Erdbeeren und Kartoffeln. Im Herbst 2021 werden auch erstmals Süßkartoffeln geerntet. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse vertreibt der Familienbetrieb über den Lebensmitteleinzelhandel in der Umgebung. Ein großes Standbein ist zudem die Direktvermarktung über eigene Marktstände, einen Hofladen und ein Hofcafé. Die Familie beherbergt außerdem Gäste in drei Fremdenzimmern und öffnet in der Spargelsaison ein Saisonrestaurant.
Mit Umweltbewusstsein und Unternehmergeist in die Zukunft
In zwei Jahren, im Juli 2023, wird Christina Ingenrieth den Genholter Hof in vierter Generation übernehmen und führen. Um zukunftsfähig aufgestellt zu sein, hat sie sich viel mit der Ausrichtung des Hofes und zukünftigen Entwicklungen beschäftigt. In ihren Plänen und Entscheidungen kommt ihr ihre unternehmerische Ausbildung zugute: Zusammenschlüsse mit anderen Höfen, eine Erweiterung des Angebots im Hofcafé und aktives Netzwerken sind nur einige Beispiele ihrer bereits umgesetzten Ideen. Neben der Zukunftsfähigkeit als landwirtschaftliches Unternehmen ist auch der Umwelt- und Klimaschutz ein großes Thema für Christina Ingenrieth: „Was wir hier anbauen, ist die Zukunft unserer Enkelkinder.“ Der Genholter Hof ist ein konventioneller Betrieb, arbeitet aber umweltbewusst. „Wir versuchen bewusst, die Vorteile der beiden Systeme ökologischer und konventioneller Landwirtschaft zu verbinden.“ Nach dem Grundsatz „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ verzichtet sie zum Beispiel beim Spargel- und Erdbeeranbau dank manueller Bearbeitung weitgehend auf Herbizide und achtet auf den optimalen Einsatz von Ressourcen wie Wasser.