Aufklärung?
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1,6
Millionen Schafe leben in Deutschland
150.000
Ziegen
Schafe und Ziegen sind wahrscheinlich die ältesten Nutztiere der Welt. Während die beiden Tierarten in der deutschen Landwirtschaft heute eine untergeordnete Rolle spielen, sind sie in anderen Ländern der Welt immer noch wichtige Nutztiere. In der Landschaftspflege werden Schafe und Ziegen immer wichtiger.
Schafhaltung
1,6 Millionen Schafe werden im Haupt- oder Nebenerwerb in Deutschland gehalten. In Bayern und Baden-Württemberg hat die Schaf- und Ziegenhaltung Tradition und auch in anderen Bundesländern gewinnt sie an Bedeutung. Die Halter von Schafen spezialisieren sich meist auf einen von drei Bereichen.
Schaffleisch und Schafsmilch
Etwa 50 Prozent der Einnahmen aus der Schafhaltung stammen aus der Erzeugung von Lammfleisch und Schafmilch. Im Vergleich zu anderen Fleisch- und Milcharten ist der Pro-Kopf-Verbrauch jedoch vergleichsweise niedrig.
Im Schnitt isst jeder von uns nur 0,7 kg Lammfleisch pro Jahr, hingegen 37,5 kg Schwein.
Schafswolle und Schafsfelle
Der Verkauf von Wolle und Fell rentiert sich in Deutschland nicht, denn die Preise für Wolle sinken seit etwa 30 Jahren kontinuierlich und wir importieren inzwischen 95 Prozent unserer Wolle aus dem Ausland.
Die Schur eines Schafes kostet in Deutschland etwa 4 Euro und meist liegt der Wollerlös damit unter den Schurkosten. Somit ist Wolle für uns eher ein Nebenprodukt.
Landschaftsschutz durch Schafe
60 Prozent der Schafhalter halten ihre Schafe nicht um ein Produkt zu erzeugen, sondern zur Pflege unterschiedlicher Naturräume: in bergigen Gegenden verdichten die kleinen Hufe der Schafe den Boden und machen ihn weniger anfällig für Erosion. Auf Deichen verdichtet eine Beweidung mit Schafen die Grasnarbe und trägt somit zum Hochwasserschutz bei. Auch in Moor- und Heidegebieten erhalten Schafe natürliche Biotope oder sie regeln den Graswuchs in einigen Obst- und Weihnachtsbaumkulturen.
Die wichtigsten Schafrassen in Deutschland
Etwa 50 verschiedene Schafrassen sind in Deutschland vertreten. Wir unterteilen sie in:
Milchschafe: Für die Produktion von Schafmilch eignet sich besonders das Ostfriesische Milchschaf. Diese werden im Stall und auf der Weide gehalten. Die Milch dient als Grundlage für Schafmilchprodukte wie Schafskäse und Schafsjoghurt und sogar Schafmilch-Seife wird daraus hergestellt.
Woll- und Fleischschafe: Woll- und Fleischproduktion gehören in der Schafhaltung oft zusammen. Die wichtigste Schafrasse hierfür ist das Merinoschaf. Wie auch die Milchschafe werden sie oft in Kombinationshaltung, also im Stall und auf der Koppel gehalten.
Bergschafe: Bergschafe sind widerstandsfähig und haben langwachsende Wolle, weshalb sie besonders gegen kaltes und nasses Wetter in alpinen Gegenden gewappnet.
Landschafe: Landschafe haben kürzer wachsendes Fell als Bergschafe, doch auch sie sind widerstandsfähig und trotzen verschiedenen Witterungen.
Ziegenhaltung
Etwa 150.000 Ziegen leben in Deutschland – damit gehört die Ziegenhaltung zu der kleinsten Form von Tierhaltung in unserem Land. Ziegen produzieren Milch, eignen sich auch in gemischten Herden mit Schafen zur Landschaftspflege und sind beliebte Tiere im Streichelzoo.
Ziegenmilch: Die meisten Betriebe, die Ziegenzucht betreiben, halten Mutterziegen für die Produktion von Ziegenmilch. Da es nur wenige Molkereien und Käsereien gibt, die Schaf- und Ziegenmilch verarbeiten, sind Ziegenmilchprodukte häufig nur in der Direktvermarktung im Hofladen oder auf lokalen Märkten zu finden. Ziegenfleisch findet in Deutschland nur wenig Absatz.
Landschaftspflege durch Ziegen: Schafe fressen am liebsten Gras, Ziegen hingegen fressen mit Vorliebe Gehölze, Blätter und Krautpflanzen. Außerdem ist die Ziege agiler und frisst auch in steilen Hanglagen. Ziegen und Schafe ergänzen sich daher perfekt, weshalb sie in der Landschaftspflege oft zusammen eingesetzt werden.
Streichelzoo: Ziegen sind sehr neugierige und aufgeschlossene Tiere. Das macht sie zu einer idealen Tierart für Streichelzoos. Auch als Therapietiere wurden Ziegen in den letzten Jahren mit Erfolg eingesetzt.
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