Entschleunigt wirtschaften – den Wald als vielfältige Ressource erhalten
Hildegard Hansmann-Machula ist gelernte Land- und Forstwirtin. Lange galt ihre Leidenschaft primär der Landwirtschaft auf dem elterlichen Hof und die Forstwirtschaft war eher ein Nebenzweig des Betriebs. Die Nacht des 18. Januar 2007, als Sturm Kyrill 11 Hektar ihres Waldes vernichtete, veränderte ihre Einstellung jedoch grundlegend: „Wir haben gemerkt, wie sehr uns der Wald am Herzen liegt. Das war ein sehr emotionaler Moment.“ Am nächsten Morgen hieß es deshalb für die Forstwirtin und ihren Mann: Ärmel hochkrempeln und den Wald wieder aufbauen.
Hildegard Hansmann Machula im Video-Porträt
Seither ist Hildegard Hansmann-Machulas Leidenschaft und Faszination für den Wald immer größer geworden und sie genießt es, diesen vielfältigen Lebensraum zu pflegen. Am liebsten zusammen mit ihrem treuen Begleiter, der immer für einen Spaziergang zu haben ist. „Wir verbringen viel Zeit im Wald, denn nur wenn wir genau hinschauen, können wir Veränderungen früh beobachten und eingreifen.“ Durch die regelmäßige Begutachtung der Fichtenstämme wurde die Familie beispielsweise früh auf Borkenkäfer aufmerksam und konnte einen großflächigen Befall verhindern. Neben Borkenkäfern macht Hildegard Hansmann-Machula vor allem die große Trockenheit der letzten Jahre Sorgen. Buchen und Eichen leiden besonders und auch die Waldbrandgefahr steigt. „Um für die Zukunft aufgestellt zu sein, müssen wir den Wald umbauen. Wir setzen deshalb auf viele verschiedene Baumarten, damit wir vielseitig sind.“
Erholungs- und Wirtschaftsraum verbinden
„Ob für das Klima, als Ort der Erholung und Bildung – wir sind uns bewusst, dass unser Wald eine große Bedeutung für die ganze Gesellschaft hat.“ Gleichzeitig stellt die Forstwirtin heraus, dass der Wald auch wirtschaftlich sein muss. Denn die Rohstoffe des Waldes zu nutzen und zu vermarkten, ist ein wichtiges Standbein ihres Betriebs. „Holz bindet CO2 und ist deshalb ein wichtiger Baustoff für unser Land.“ Im Vergleich zum landwirtschaftlichen Betrieb, ist die Wirtschaft des Waldes jedoch entschleunigt und produziert seine Erzeugnisse über den Verlauf von Jahrzehnten. „Einen Wald zu bewirtschaften bedeutet, ihn über Generationen zu pflegen. Ich bin stolz darauf, den Wald für die nächste Generation zu erhalten, so wie meine Eltern es für uns getan haben.“