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Hofübergabe

Bodengare

Der Begriff der „Bodengare“ ist einer, der vielen Menschen außerhalb der Landwirtschaft vermutlich unbekannt ist. Dennoch ist die Bedeutung der Bodengare für unsere Umwelt enorm. Deshalb widmen wir uns ihr in diesem Beitrag und zeigen Dir, wie eng sie mit unserer Lebensmittelproduktion verknüpft ist.

Was ist Bodengare?

Einfach ausgedrückt, beschreibt die Bodengare die Qualität und Struktur des obersten Teils des Ackerbodens, der sogenannten Ackerkrume. Hier schlagen die Pflanzen ihre Wurzeln. Bodengare bezeichnet dabei den Idealzustand: Also Bodenbedingungen, die optimal für den Anbau von Pflanzen sind. Ein garer Boden ist locker, feucht, humusreich und hat eine gute Durchlüftung. Dabei hat die Humusschicht innerhalb der Ackerkrume eine besondere Bedeutung. Humus bezeichnet die organische Komponente des Bodens, die aus zersetzten Pflanzenresten, Mikroorganismen und anderen organischen Materialien besteht. Die Humusschicht bietet also die Nährstoffe und das mikrobielle Leben, die notwendig sind, um die Struktur und Qualität der Ackerkrume aufrechtzuerhalten. Eine humusreiche Ackerkrume ist optimal für die Erhaltung der Bodengare, da sie die Nährstoffaufnahme, die Wasserspeicherung und letztlich die Pflanzengesundheit fördert.

Welche Faktoren beeinflussen die Bodengare? 

Die Bodengare wird beeinflusst von verschiedenen Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen und in ihrer Gesamtheit den Zustand des Bodens prägen. Ein Faktor ist die Zusammensetzung der Stoffe im Boden. Dabei sind die Art und das Verhältnis der Mineralien sowie der Gehalt an organischer Substanz (Humus) im Boden entscheidend für seine Struktur und damit für die Bodengare. Eine ausgewogene Mischung fördert die Bildung einer krümeligen Ackerkrume, die für die Pflanzenwurzeln leicht durchdringbar ist. Einen weiteren bedeutsamen Einfluss hat die Aktivität des Bodenlebens. Eine hohe Anzahl und Vielfalt von Mikroorganismen, Würmern und anderen Lebewesen trägt dazu bei, die Bodenstruktur zu verbessern. Sie zersetzen organische Substanz und fördern damit den Humusaufbau, was wiederum die Bodengare positiv beeinflusst. Die Methoden der Bodenbearbeitung sind ebenfalls von großer Bedeutung. Ob der Boden gepflügt wird, wie tief er bearbeitet wird oder ob man auf pfluglosen Ackerbau setzt, hat direkte Auswirkungen auf die Bodenstruktur und somit auf die Bodengare. Ebenso wie die Bewässerung des Bodens. Die Menge und Häufigkeit der Bewässerung beeinflussen die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und damit seine Gare. Zu viel oder zu wenig Wasser kann die Bodenstruktur negativ beeinträchtigen.

Abschließend spielt auch die Düngung eine Rolle. Die Art und Menge der zugeführten Nährstoffe können die Bodengare sowohl verbessern als auch verschlechtern. Eine ausgewogene Düngung, die den Nährstoffbedarf der Pflanzen deckt, ohne den Boden zu überlasten, ist entscheidend für die Erhaltung einer guten Bodengare.

 

Warum ist Bodengare wichtig für das Pflanzenwachstum?

Bodengare steht im direkten Zusammenhang mit gesunden Pflanzen. Ein garer Boden ermöglicht den Pflanzen Nährstoffe effizient aufzunehmen, was sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge macht. Außerdem verbessert ein garer Boden die Wasseraufnahmefähigkeit und -speicherung. Zusätzlich ist er weniger anfällig für Erosion durch Wind und Wasser. 

Welchen Einfluss hat die Bodengare auf die natürliche Umwelt?

Die Bedeutung der Bodengare erstreckt sich weit über die Grenzen der Landwirtschaft hinaus. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt und den Erhalt der natürlichen Ökosysteme. Denn ein garer Boden bietet nicht nur optimale Bedingungen für Nutzpflanzen, sondern auch für eine Vielzahl von Mikroorganismen, Insekten und anderen Bodenlebewesen, die für das Ökosystem unerlässlich sind. Diese biologische Vielfalt ist essenziell für zahlreiche Ökosystemdienstleistungen, wie die natürliche Schädlingsbekämpfung durch im und über dem Boden lebende Nützlinge, die Bestäubung von Pflanzen und die Bindung von Kohlenstoff im Boden. Zudem hat die Bodengare einen direkten Einfluss auf die Wasserqualität. Ein gut strukturierter, humusreicher Boden filtert das durchlaufende Wasser auf natürliche Weise und trägt zur Reinigung von Oberflächengewässern bei, in denen wiederum viele Lebewesen Nahrung und Lebensraum finden.

 

Bodengare und der Klimawandel

Der Klimawandel beeinflusst die Bodengare auf verschiedene Weisen, wie zum Beispiel:

  • Trockene Böden: Durch die steigenden Temperaturen verdunstet Wasser aus dem Boden schneller. Dies führt zu einem Trockenstress für die Pflanzen und macht es ihnen schwerer, Wurzeln zu bilden.
  • Härtere Böden: Trockenheit und Hitze können dazu führen, dass sich die Bodenstruktur ändert. Der Boden wird dann härter und weniger durchlässig für Wasser und Luft.
  • Erosion: Starke Regenfälle können zu Bodenerosion führen. Dies bedeutet, dass der fruchtbare Boden weggeschwemmt wird und die Erträge sinken.

 

Welche Maßnahmen verbessern die Bodengare?

Es gibt landwirtschaftliche Verfahren, die klimatische Auswirkungen auf den Boden minimieren und die Bodengare verbessern können. Eine Maßnahme ist die Ausbringung der im Boden benötigten Menge organischen Düngers. Denn organische Dünger wie Kompost und Mist reichern nicht nur die Bodenstruktur an, sondern fördern auch die Kohlenstoffbindung im Boden, was wiederum dem Klima zugutekommt. Mulchen und eine ganzjährige Bodendeckung sind weitere effektive Methoden, um den Boden vor Austrocknung und Erosion zu schützen. 

 

Tiefgreifende Bodenbearbeitungen sollten vermieden werden, da sie die wertvolle Ackerkrume und die darin lebenden Mikroorganismen zerstören können. Der Anbau einer Vielzahl von Pflanzen auf einem Acker kann dazu beitragen, die Bodenstruktur zu verbessern und die Bodengare zu erhalten. Darüber hinaus verbessern vielfältige Fruchtfolgen und der Anbau von Zwischenfrüchten die Bodenfruchtbarkeit und erhöhen die Resilienz des Bodens gegenüber klimatischen Veränderungen.

Bodengare: Nachhaltigkeit in Zeiten klimatischer Veränderungen

Eine gute Bodengare ist nicht nur von zentraler Bedeutung für nachhaltige Lebensmittelproduktion, sondern auch für die Erhaltung der Biodiversität und der natürlichen Ökosysteme. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels und der Versiegelungen von immer mehr Flächen durch Siedlungs- und Wohnungsbau spielt sie eine wichtige Rolle für die Stabilität unsere Naturräume und damit am Ende auch für die Menschen selbst.

 

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