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Hofübergabe

Apfelsorten

Wusstest Du, dass es in Deutschland über 2.000 Apfelsorten gibt?

 

Diese Vielfalt hat eine lange Geschichte: Die ersten Aufzeichnungen über Apfelsorten stammen bereits aus dem Mittelalter, als die Menschen begannen, verschiedene Sorten zu kultivieren und an die regionalen Bedingungen anzupassen. Damals wurden Apfelbäume oft in Kloster- oder in Burggärten gepflanzt. Diese sorgten dafür, dass frisches Obst auch im Winter verfügbar war.

 

Die heutige Vielfalt an Apfelsorten spiegelt ein breites geschmackliches Spektrum wider – von sauer bis süß und von mehlig bis fest. In diesem Beitrag erfährst Du, welche deutschen Apfelsorten besonders beliebt sind, warum sie so unterschiedlich schmecken und worauf Du beim Kauf achten solltest.

Bekannte deutsche Apfelsorten

Deutschland bietet eine große Vielfalt an Apfelsorten. Jede Sorte hat einen besonderen Geschmack und ein einzigartiges Aussehen. Wir zeigen Dir drei bekannte Sorten, die seit langem in Deutschland angebaut werden:

  • Alkmene“: Die Alkmene hat eine glatte, grünlich-gelbe Schale, die oft von leuchtend roten Streifen oder Flecken durchzogen ist. Sie ist mittelgroß und hat eine leicht abgeflachte Form. Diese Sorte stammt aus den 1930er Jahren und ist eine Kreuzung aus „Cox Orange“ und „Geheimrat Dr. Oldenburg“. Sie entstand im Rahmen erster Züchtungsforschungen. Der Name Alkmene ist der griechische Mythologie entnommen, Alkmene war die Mutter des Helden Herakles.
  • Holsteiner Cox“: Der Holsteiner Cox ist ein mittelgroßer bis großer Apfel mit einer leuchtend roten  Schale, die von gelben und grünen Stellen durchzogen sein kann. Seine Oberfläche ist leicht rau, und der Apfel hat eine klassische, runde Form. Der Holsteiner Cox ist eine Weiterentwicklung der britischen „Cox Orange“ Apfelsorte und ist benannt nach der Region Schleswig-Holstein, wo er erstmals gezüchtet wurde.
  • Finkenwerder Herbstprinz“: Der Finkenwerder Herbstprinz ist optisch auffällig durch seine kräftig rot-orange Schale, die von gelben Flecken durchsetzt ist. Er ist meist etwas größer und hat eine eher unregelmäßige Form. Der Name stammt von der Insel Finkenwerder bei Hamburg, wo diese alte Apfelsorte ihren Ursprung hat. Der „Herbstprinz“ reift, wie der Name sagt, im Herbst und zeichnet sich durch seine besondere Süße aus.

Neben diesen Sorten zählen auch „Elstar“, „Jonagold“ und „Boskop“ zu bekannten deutschen Sorten, die im ganzen Land verfügbar sind. Zudem gibt es in vielen deutschen Regionen eigene Sorten, die den jeweiligen Boden- und Klimabedingungen angepasst wachsen.

Alte Apfelsorten

Alte Apfelsorten haben oft eine jahrhundertealte Geschichte und sind in bestimmten Regionen verwurzelt. Sie wurden unter weniger intensiven Anbaumethoden als moderne Sorten gezüchtet und zeichnen sich durch besondere Robustheit gegenüber klimatischen Einflüssen und durch vielfältige Geschmacksrichtungen aus. Im Vergleich zu modernen Sorten, die oft auf einheitliches Aussehen und Lagerfähigkeit gezüchtet werden, sind alte Sorten oft weniger einheitlich in Form und Größe. Sie weisen eine große genetische Vielfalt auf und sind deshalb für den Erhalt der Biodiversität und die Züchtung neuer Sorten von großer Bedeutung.

Beispiele für alte Sorten sind die „Rote Sternrenette“ und die „Goldparmäne“. Die Rote Sternrenette, eine sehr alte Sorte aus dem 17. Jahrhundert, hat eine kräftige rote Färbung und leicht sternförmige Zeichnungen auf der Schale. Sie ist eher klein, aber geschmacklich intensiv mit einem leicht säuerlichen Aroma. Die Goldparmäne stammt vermutlich aus Frankreich und wird schon seit dem 16. Jahrhundert in Deutschland kultiviert. Ihre Schale ist goldgelb mit roten Flecken, und ihr Geschmack ist als nussig-süß.

Apfeleigenschaften: Fest, mehlig, süß oder sauer?

Bei Äpfeln denken viele zunächst an den Geschmack – süß oder sauer? Doch Apfelsorten unterscheiden sich nicht nur durch ihr Aroma, sondern auch durch ihre Textur. Manche Äpfel sind knackig und fest, während andere eher mehlig sind. Diese Unterschiede sind nicht zufällig, sondern das Ergebnis von Züchtung, Klima und Bodenbeschaffenheit.

 

Textur: Fest oder mehlig?

  • Feste Äpfel wie der Holsteiner Cox oder der Alkmene behalten auch nach längerer Lagerung ihre Bissfestigkeit. Sie eignen sich perfekt als Snack für zwischendurch oder als Zutat im Salat. Ihre feste Zellstruktur sorgt dafür, dass Du beim Zubeißen ein kräftiges Knacken hörst.
  • Mehlige Äpfel wie der Boskop sind weicher und lassen sich leicht zu Mus oder Kompott verarbeiten. Diese Sorten eignen sich besonders gut zum Backen, da sie beim Erhitzen schnell zerfallen und für eine cremige Konsistenz sorgen.

 

Geschmack: Süß, sauer oder dazwischen?

 

  • Süße Äpfel wie der Alkmene sind besonders bei Kindern beliebt, aber auch als Zutat in Desserts oder süßen Speisen, denn sie haben einen hohen Fruchtzuckergehalt.
  • Saure Äpfel wie der Holsteiner Cox sind ideal für Menschen, die es etwas herber mögen. Ihr intensives Aroma kommt besonders gut in herzhaften Speisen oder in Kombination mit Käse zur Geltung. Außerdem eignen sich saure Sorten hervorragend für Apfelsaft, da sie dem Getränk eine frische, leicht herbe Note verleihen.
  • Geschmacklich dazwischen liegt eine Apfelsorte wie der Geheimrat Dr. Oldenburg. Diese bietet eine Balance zwischen süß und sauer, eignet sich sowohl zum Frischverzehr als auch für Kuchen oder Kompott, und sie harmoniert mit süßen wie herzhaften Gerichten.

 

Züchtungen beeinflussen die vielen unterschiedlichen Eigenschaften von Äpfeln. Jede Sorte wurde im Laufe der Zeit auf bestimmte Merkmale hin gezüchtet, sei es Geschmack, Festigkeit oder Lagerfähigkeit. Auch die Bedingungen, unter denen die Äpfel wachsen, spielen eine große Rolle. Faktoren wie Klima, Bodenbeschaffenheit und Pflege der Bäume beeinflussen den Geschmack und die Textur der Früchte. So entstehen die feinen Unterschiede, die jede Apfelsorte besonders machen.

Lagerung von Äpfeln: So bleiben sie lange frisch

Äpfel sind zwar robust, aber sie brauchen auch die richtige Lagerung, damit sie möglichst lange frisch bleiben. Ideal ist ein kühler, dunkler Ort wie ein Keller oder eine Speisekammer. Äpfel sollten zudem nicht neben anderen Früchten gelagert werden, da sie das Reifegas Ethylen abgeben, das andere Früchte schneller reifen (und verderben) lässt. Wenn Du Äpfel über mehrere Wochen lagern möchtest, lege sie am besten in eine Holzkiste und achte darauf, dass sie sich nicht berühren. So vermeidest Du Druckstellen und Fäulnis. Besonders feste Sorten wie der Boskop oder der Holsteiner Cox eignen sich gut für die Lagerung und bleiben über mehrere Monate frisch und genießbar.

 

Deutsche Äpfel – ein wahres Superfood

Äpfel sind wahre Alleskönner und verdienen ihren Platz als Superfood in der Küche. Reich an Ballaststoffen, Vitaminen und wertvollen Antioxidantien unterstützen sie das Immunsystem, fördern die Verdauung und sind eine natürliche Energiequelle. Regionale Äpfel enthalten besonders viele Nährstoffe, wenn sie erntereif gepflückt und vermarktet werden.

 

Die Einsatzmöglichkeiten von Äpfeln in der Küche sind sehr vielfältig: In herzhaften Currys bringen sie eine erfrischende Fruchtnote, während sie im Kartoffelsalat für Knackigkeit sorgen. In Tomatensaucen gleichen sie die Säure aus und reichern die Geschmacksnuancen an. Auch Sauerkraut profitiert von der Süße des Apfels, der die Säure abrundet. Besonders in der veganen Küche fungiert Apfelmus als natürlicher Ei-Ersatz im Gebäck, indem er für Feuchtigkeit und Bindung sorgt.

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