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Hofübergabe

Wie Roboter und KI die Landwirtschaft verändern

Agrarroboter sind nicht nur technologische Spielerei der Zukunft – sie sind bereits heute Teil des landwirtschaftlichen Alltags. Mit Präzision und Effizienz unterstützen sie Landwirtinnen und Landwirte dabei, nachhaltiger zu arbeiten, Ressourcen gezielter einzusetzen und Zeit zu sparen.

 

Doch wie genau funktioniert das Zusammenspiel von Robotern und künstlicher Intelligenz (KI) auf den Feldern und in den Ställen? Und wo geht es nicht ohne die Menschen? In diesem Blogartikel geben wir Dir einen Überblick über Agrarroboter.

Künstliche Intelligenz: Die Berechnungen für die Agrarrobotik

Agrarrobotik und KI sind untrennbar miteinander verbunden – ohne KI wären die heutigen Agrarroboter deutlich weniger funktional. Die KI analysiert riesige Datenmengen in Echtzeit und übersetzt diese in Handlungsvorschläge. Sensoren, Drohnen und Maschinen sammeln beispielsweise kontinuierlich Informationen zu Bodenfeuchtigkeit, Pflanzenwachstum und Wetterbedingungen. Die KI wertet diese Daten aus, erkennt Muster und bietet Vorschläge für Entscheidungen, die dann vom Landwirt oder der Landwirtin überprüft und angewendet werden können.

In der Präzisionslandwirtschaft unterstützt die KI, indem sie optimale Zeitpunkte für Aussaat oder Ernte berechnet und Hinweise gibt, wo gezielt Dünge- oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden sollten. Auch im Stall übernimmt die KI eine unterstützende Funktion. Sie analysiert das Fressverhalten, Gewicht und die Gesundheit der Tiere und gibt Hinweise für eine individuelle Betreuung. So sorgt KI nicht nur für ein tieferes Verständnis der Betriebsabläufe, sondern steigert auch die Effizienz und das Tierwohl – immer in enger Abstimmung mit dem Landwirt, der die letzte Entscheidung trifft.

Auf dem Feld: Präzision bis ins kleinste Detail

Agrarroboter auf dem Acker sind spezialisierte Maschinen, die landwirtschaftliche Prozesse wie Aussaat, Düngung, Bewässerung, Unkrautbekämpfung und Ernte verbessern. Diese Roboter, u.a. auch Agrardrohnen, sind ausgestattet mit Sensoren und Bildverarbeitungstechnologien, die es ihnen ermöglichen, den Zustand des Bodens zu analysieren und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, um den Ertrag und die Qualität der Ernte zu verbessern. Ein Beispiel dafür sind Ernte-Roboter, die reife Früchte mittels Bildverarbeitungssoftware erkennen und selektiv pflücken können. Dadurch wird die Ernte von unreifen oder überreifen Früchten reduziert. Ein weiteres Beispiel sind Unkrautbekämpfungsroboter, die in der Lage sind, Unkräuter präzise zu identifizieren und mechanisch oder mit minimalem gezieltem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu entfernen. Dabei analysieren sie Unterschiede zwischen Nutzpflanzen und Unkräutern bis auf die mikroskopische Ebene und ermöglichen so eine punktgenaue Unkrautbekämpfung, die Kosten spart und die Umwelt schont.

 

Agrardrohnen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Agrarrobotik. Sie überwachen das Feld aus der Luft und liefern landwirtschaftlichen Betrieben Echtzeitdaten zur Bodenfeuchtigkeit, Pflanzenentwicklung und Schädlingssituation. Diese Informationen fließen direkt in die Steuerung der Roboter ein bzw. geben dem Landwirt wichtige Hinweise für die Bodenbearbeitung.

Agrarroboter im Stall

Auch im Stall übernehmen Agrarroboter immer mehr Aufgaben, wobei der Fokus hier auf der Gesundheit und Pflege der Tiere liegt. Roboter im Stall sammeln kontinuierlich Daten zum Fressverhalten, Gewicht und Gesundheitszustand der Tiere und ermöglichen so eine personalisierte Betreuung, die das Tierwohl verbessert. Zudem nehmen sie den Landwirtinnen und Landwirten zeitintensive Aufgaben ab, die diese so in die Betreuung und Pflege der Tiere investieren können.

 

Ein Beispiel sind Melkroboter, die inzwischen das Melken auf vielen Milchviehbetrieben übernehmen. Diese Maschinen arbeiten autonom und bieten den Kühen die Möglichkeit, zu jeder Zeit gemolken zu werden.

Fütterungsroboter sind ebenfalls weit verbreitet. Diese Maschinen mischen und verteilen Futter automatisiert und sorgen dafür, dass jedes Tier – ob Kuh, Schwein oder Geflügel – die richtige Futtermenge zur richtigen Zeit erhält. Was früher mehrere Arbeitsstunden in Anspruch nahm, erledigen Roboter ohne menschliches Zutun, auch an Sonn- und Feiertagen. Ein weiteres Beispiel für Agrarroboter sind Strohstreuer, die den Tieren frisches Stroh zuteilen. Diese Maschinen bewegen sich autonom durch den Stall und sorgen für saubere, trockene Liegeflächen, die das Wohlbefinden der Tiere steigern und das Risiko von Krankheiten minimieren. Auch hier kommt die KI ins Spiel: Sie analysiert den Verschmutzungsgrad des Stalls und entscheidet, wann und wo Stroh benötigt wird.

 

Zusätzlich sorgen Überwachungsroboter in vielen modernen Ställen dafür, dass Landwirtinnen und Landwirte die Tiere intensiver beobachten können. Mit Kameras und Sensoren ausgestattet, analysieren diese Maschinen das Verhalten der Tiere und können Auffälligkeiten, wie etwa Anzeichen von Krankheiten oder Stress, frühzeitig erkennen. Dank der Verbindung von Robotik und KI können solche Systeme automatisch Alarme auslösen, wenn Tiere medizinische Versorgung benötigen oder sich ungewöhnlich verhalten.

Mensch und Maschine im Gleichklang

Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt der Mensch in der Landwirtschaft unersetzlich. Agrarroboter und KI sind Werkzeuge, die den Landwirt unterstützen, aber niemals ersetzen. Sie nehmen ihm monotone oder körperlich anstrengende Aufgaben ab, sodass er sich auf das Wesentliche konzentrieren kann – sei es die strategische Betriebsführung oder die Pflege der Tiere. Roboter und KI schaffen also eine neue Art der Landwirtschaft, in der Maschinen die Arbeit erleichtern und effizienter gestalten, während der Mensch weiterhin die zentrale Rolle als Entscheidungsträger und Hüter der Tiere einnimmt. So kann das Zusammenspiel von Mensch und Technik, die Landwirtschaft resilienter machen und die Ernährungssicherheit in unserer Gesellschaft stärken.

Chancen und Herausforderungen für die Agrarrobotik der Zukunft

Agrarrobotik bietet sowohl für die nahe als auch die ferne Zukunft große Chancen. In der nahen Zukunft liegt ihr Potenzial insbesondere in der weiteren Automatisierung und Präzisierung alltäglicher Arbeitsprozesse. Agrarroboter könnten so vernetzt werden, dass sie selbstständig auf Wetter- und Bodenbedingungen reagieren und so flexibler und effizienter arbeiten. Diese Entwicklungen könnten Erträge steigern und die Arbeitsbelastung für Landwirtinnen und Landwirte deutlich reduzieren. Kurzfristig stehen jedoch die hohen Anschaffungskosten im Vordergrund: Die Kosten für Roboter, Drohnen und die dazugehörige Software sind für viele Betriebe eine große finanzielle Hürde. Gerade für kleinere Betriebe ist die Investition oft schwer zu stemmen, sodass Unterstützungsprogramme und Förderungen für die Einführung solcher Technologien notwendig sind.

 

In der ferneren Zukunft könnte die Agrarrobotik in eine noch engere Symbiose mit Künstlicher Intelligenz treten, sodass Roboter selbstlernend Fähigkeiten entwickeln und komplexere Aufgaben übernehmen. Von der vollautomatisierten Ernte bis hin zur präzisen Krankheitsdiagnose von Pflanzen und Tieren ist vieles denkbar. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, die Technologien für alle Betriebe zugänglich zu machen und mögliche Abhängigkeiten von High-Tech-Lösungen zu vermeiden. Auch ethische und soziale Fragen, wie die Auswirkungen auf Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und die Rolle des Menschen in einem zunehmend automatisierten Sektor, werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

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