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Wiederkäuer

Warum käuen Rinder wieder?

Viele Stunden des Tages verbringen Rinder liegend im Stall oder auf der Wiese – außer ihrem Maul bewegt sich kaum etwas. Doch im Inneren des Rinds findet ein komplexer Verdauungsprozess statt: das Wiederkäuen. Warum die Kuh wiederkäut und wie viele Mägen sie hat, erklären wir in diesem Beitrag.

Was die Verdauung beim Rind besonders macht

  • Rinder haben vier Mägen
  • Der größte Magen – der Pansen – fasst bis zu 180 Liter
  • 8 bis 9 Stunden des Tages verbringen Rinder mit Wiederkäuen
  • Beim Wiederkäuen produziert das Rind bis zu 200 Liter Speichel

 

Das Verdauungssystem der Kuh

Um zu verstehen, warum die Kuh wiederkäuen muss, hilft ein grober Überblick über die Verdauung der Kuh – denn diese unterscheidet sich sehr vom Menschen. Und sie erlaubt dem Rind, Gras zu verdauen, das für uns Menschen unverdaulich ist. Gras oder auch Heu und Stroh enthalten nämlich Zellulose, die nur dank der komplexen Magenstruktur der Wiederkäuer verdaut werden kann. Für Monogastrier wie uns Menschen ist dies unmöglich. 

Nahrungsaufnahme: Wer Rinder schon einmal beim Fressen beobachtet hat, weiß, dass sie ihr Futter schnell herunterschlingen und kaum kauen. Gras auf der Wiese wird zum Beispiel nur abgerissen und rutscht mit Speichel durch den Schlund.

 

Pansen: Vom Schlund rutscht das Futter in den Pansen, den ersten von insgesamt vier Mägen. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 180 Litern füllt er einen großen Teil der Bauchhöhle des Tiers aus. Im Pansen wohnen zahlreiche Mikroorganismen und bilden die sogenannte Pansenflora – mit einem Gesamtgewicht von etwa 7 Kilogramm. Dort zerlegen Bakterien, Pilze und Hefen das Futter in Kohlenhydrate um. 

 

Netzmagen: Neben dem Pansen liegt der Netzmagen. Nach der ersten Fermentierung im Pansen wird die Nahrung zur Durchmischung zwischen Pansen und Netzmagen hin und her bewegt. Der dabei entstehende Brei gelangt durch Kontraktion portionsweise wieder in die Speiseröhre und in die Mundhöhle der Kuh. 

 

Mundhöhle: Nun käut das Rind die Nahrung zum zweiten Mal – und diesmal wird systematisch und sehr gründlich gekaut, wie Halftersensoren zeigen. Nach dem erneuten Herunterschlucken gerät die inzwischen stark zerkleinerte Nahrung wieder in den Netzmagen. 

 

Netzmagen: Der Netzmagen sortiert nun die Nahrung: Er hält größere Bestandteile zur weiteren Zerkleinerung zurück und gibt kleine Partikel an den Blättermagen weiter.

 

Blättermagen: Der Blättermagen hat bei einem ausgewachsenen Rind ungefähr die Größe eines Medizinballs und besteht aus vielen Schleimhautfalten, die ihn wie ein Buch aussehen lassen. Deshalb ist der Blättermagen auch unter den Bezeichnungen Buchmagen oder Kalender bekannt. Die Blätter pressen die Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei und dicken ihn so an. Nun wird die angedickte Masse an den Labmagen weitergegeben.

 

Labmagen: Dieser letzte Magen des Rindes ähnelt dem menschlichen Magen am meisten. Im Labmagen werden der pH-Wert herabgesenkt und die noch vorhandenen Strukturen der Partikel aufgelöst und zur Aufnahme der Nährstoffe in den Darm weitergeleitet. 

 

Andere Wiederkäuer

Nicht nur Rinder käuen wieder, sondern auch einige andere Paarhufer. Zu den wiederkäuenden Tieren gehören Ziegen, Schafe, aber auch Wildtiere wie Rehe, Gänse und Antilopen. Auch Pferde und Kamele fressen Gras. Doch sind sie keine Wiederkäuer. Sie zerkauen Raufutter wie Heu und Gras bei der Nahrungsaufnahme deutlich stärker als Wiederkäuer es tun. Die Hauptverdauung der Zellulose findet dann im Dickdarm statt, wo Mikroorganismen einen Teil der Zellulose aufspalten – jedoch ist diese Umwandlung nicht so effektiv wie bei Wiederkäuern. 

 

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