So gedeiht Geschmack – landwirtschaftliche Produkte aus Deutschland und unserer Region
Auch wenn wir in Deutschland keine unterschiedlichen Klimazonen haben – dennoch, unterscheiden sich das Klima das Wetter und die geologischen Gegebenheiten an der Nordsee sind anders als in der Pfalz oder im Badenland. Diese unterschiedlichen Bedingungen wirken sich auf das Wachstum verschiedener Pflanzensorten aus – zum Vorteil für unsere heimische Landwirtschaft.
Denn es ermöglicht uns, eine große Vielfalt an Erzeugnissen zu produzieren. Egal, ob Veganer, Flexitarier oder Fleischliebhaber – die deutsche Landwirtschaft erzeugt Lebensmittel für jeden Geschmack und jede Ernährungsweise.
Wir zeigen Dir, welche Nutzpflanzen in Deutschland besonders gut gedeihen und welche Regionen sich auf Tierhaltung spezialisiert haben. Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf unser Bundesland Nordrhein-Westfalen, das zugleich eines der wichtigsten „Agrarländer“ Deutschlands ist.
Saisonal essen – deutsche Erzeugnisse im Jahresüberblick
Vom Spargel über zahlreiche Beeren bis hin zu Pflaumen, Kohl und Kürbis – das ganze Jahr über kannst Du eine große Vielfalt an frischen heimischen Obst- und Gemüsesorten im Einzelhandel finden. Weil das Angebot stetig wechselt, können wir eine Vielfalt an Nahrungsmittel je nach Saison genießen.
Im Saisonkalender für das ganze Jahr geben wir Dir einen Überblick, wann welche landwirtschaftlichen Produkte reif sind und geerntet werden. Besonders im Mai steigert sich das Angebot regionaler Sorten bis es im August seinen Höhepunkt erreicht. Doch auch der Herbst bietet mit der Ernte von Äpfeln, Birnen und Kürbissen eine große Vielfalt.
- Januar bis März: Lagergemüse und -obst wie Äpfel, Kartoffeln und Zwiebeln, frisches Wintergemüse wie Grünkohl, Feldsalat oder Winterporree, Champignons aus dem Gewächshaus
- April: Spargel, Erdbeeren, Rhabarber, Freiland-Spinat, frische Kräuter
- Mai: Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, Salate, Kohlrabi, Blumenkohl, Radieschen
- Juni: Zuckerschoten, Erbsen, Beerenobst, Kartoffeln, Salate, Kohlsorten
- Juli: Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Gurken, Tomaten und das Juni-Angebot
- August: Auberginen, Paprika, Kürbis, Birnen, Brombeeren und viele Salat-, Kohl- und Kernobstsorten
- September: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben, Mais, Karotten, Pastinake und viele Salat- und Kohlsorten
- Oktober: Grünkohl, Rosenkohl, Lauch, viele Salat-, Rüben- und Kohlsorten
- November: Chicorée, Knollensellerie, Schwarzwurzel und verschiedene Kohlsorten
- Dezember: Pastinake, Grünkohl, Feldsalat und viele Kohl- und Rübensorten aus Lagerbeständen

Neue landwirtschaftliche Produkte in Deutschland angesichts steigender Temperaturen
Ohne Zweifel – der Klimawandel stellt uns alle vor große Herausforderungen. Viele land- und forstwirtschafliche Betriebe kämpfen mit den Folgen niederschlagsarmer Perioden. Doch der Klimawandel bietet auch Chancen für die Landwirtschaft: Sorten, die sonst bisher nur in wärmeren Gegenden der Erde gewachsen sind, können wir nun auch bei uns anpflanzen.
Das beste Beispiel ist die Süßkartoffel. Sie stammt aus Mittel- und Südamerika, inzwischen wird sie auch erfolgreich in Deutschland angebaut, wenn wir auch weiterhin den Großteil unseres Bedarfs durch Importe decken müssen. Doch das könnte sich ändern, denn die warmen Temperaturen des Frühlings und der späte Herbsteintritt sind ideal für den Anbau von Süßkartoffeln.

Nordrhein-Westfalen als Landwirtschaftsland
Knapp die Hälfte der Gesamtfläche von NRW – 48,3 Prozent – wird land- und forstwirtschaftlich genutzt. Damit ist unser Bundesland ein wichtiger Agrarstandort.
Von großer Bedeutung sind der Anbau von Getreide und Futtermais. Doch auch Karotten, Zuckerrüben und Kartoffeln gehören zu wichtigen Erzeugnissen in unserer Region:
- 49.7 % Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Triticale und Hafer)
- 27.6 % Mais
- 5.7 % Raps
- 4.7 % Zuckerrüben
- 3.0 % Kartoffeln
Die Vielfalt unserer Obst- und Gemüsesorten (jeweils die Top 3 jeder Sorte)
Steinobst
- Äpfel: 68.2 Tonnen
- Birnen: 4.4 Tonnen
- Pflaumen & Mirabellen: 4.3 Tonnen
Beeren
- Erdbeeren: 30.3 Tonnen
- Andere Beerensorten: 38. 3 Tonnen
Kohl
- Weißkohl: 70.9 Tonnen
- Rotkohl: 30.5 Tonnen
- Kohlrabi: 17.6 Tonnen
Salate
- Eichblattsalat: 47. 7 Tonnen
- Spinat: 40.6 Tonnen
- Kopfsalat: 11.8 Tonnen
Sonstige Gemüse
- Möhren: 226.1 Tonnen
- Spargel: 22.3 Tonnen
- Buschbohnen: 15.4 Tonnen

Nutztiere in NRW
Mehr als 212 Millionen Nutztiere leben in Deutschland – das sind etwa 2,5 Tiere pro Einwohner. Ob Fleisch, Eier oder Milchprodukte – die Schwerpunkte der deutschen Nutztierhaltung liegen in Bayern, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen.
Tierhaltung in NRW
- 6,9 Millionen Schweine
- 888.000 Legehennen
- 53.000 Fische (vor allem Forellen)
- 16.000 Rinder
- 5.380 Milchkühe
- 173,6 Millionen Hühner und Puten
- 25,7 Millionen Schweine
- 11,7 Millionen Rinder
- 1,6 Millionen Schafe

Weiterverarbeitende Betriebe landwirtschaftlicher Produkte
Was wäre die Landwirtschaft ohne Betriebe, die ihre Erzeugnisse weiterverarbeiten? Die Mühlen, die aus Getreide Mehl mahlen? Die Zuckerfabriken, die aus Zuckerrüben Zucker herstellen? Die Bäckereien, die aus dem Mehl und Zucker leckere Kuchen und Brötchen backen? Die Schlachthöfe und Fleischverarbeiter, die Würste und Schinken liefern? Die Molkereien, die aus Milch Joghurt und Sahne werden lassen?
Auch von diesen Unternehmen finden sich viele in unmittelbarer Nähe unserer Betriebe und stellen sicher, dass Deine Lebensmittel in der Region weiterverarbeitet werden. Am Beispiel von Milch zeigen wir, wie viele Milchprodukte jeder von uns im Schnitt pro Jahr verbraucht.
Pro-Kopf-Verbrauch von Milchprodukten
- 49,5 Liter Milch
- 25,1 kg Käse
- 15,1 kg Joghurt
- 5,8 kg Butter
- 5,7 Liter Sahne
Käseherstellung in Deutschland
Weil jeder von uns im Schnitt 25 kg Käse pro Jahr ist, gehört die Herstellung von Käse zu einem wichtigen Produktionszweig in der Milchindustrie. Rund 150 Sorten Käse werden in Deutschland produziert – von mild bis würzig und pikant, mit oder ohne Edelschimmel. Rund 23 deutsche Käserezepte sind sogar EU-weit geschützt. Darunter auch der aus dem ostwestfälischen Nieheim stammende „Nieheimer Käse“, ein eiweißreicher Sauermilchkäse.
Trotz moderner Technologien ist das Prinzip der Käseherstellung gleichgeblieben: Um einen Laib herzustellen, wird zunächst eine große Menge Milch gebraucht. Für ein Kilogramm Käse werden, je nach Sorte, zwischen 13 und 15 Liter Milch gebraucht. Um einen 75 kg Laib Emmentaler herzustellen, werden also etwa 1.000 Liter Milch benötigt. Mithilfe von Labenzymen und Milchsäurebakterien wird die Milch dickgelegt.
Der entstehende Bruch wird zerteilt und trennt sich von der Molke – so verliert der Käse bereits sehr viel Flüssigkeit. Danach wird der Bruch in Formen gefüllt und weiter gepresst – so wird seine Konsistenz immer fester. Salzlake, unterschiedliche Reifeprozesse, Zusätze von Pilzkulturen und andere Zutaten geben dann jedem Käse seinen ganz eignen Geschmack.
