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Fruchtfolge planen – was wächst wo am besten im nächsten Jahr?

Fruchtfolge planen – was wächst wo am besten im nächsten Jahr?

Die Fruchtfolge ist ein grundlegendes Prinzip im Ackerbau, das im Verlauf von vielen Jahrhunderten entstanden ist. Es bezeichnet die Abfolge von Nutzpflanzen, die auf einem Acker angebaut werden. Warum eine Fruchtwechselwirtschaft überhaupt notwendig ist und welche Pflanzen gut aufeinander folgen können, zeigen wir in diesem Beitrag. 

Warum sind Fruchtfolgen so wichtig für den Ackerbau?

Wenn Du über eine Wildwiese oder durch den Wald gehst, wirst Du viele Pflanzenarten auf engem Raum sehen. Denn in weitgehend natürlichen Ökosystemen leben verschiedene Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen nebeneinander und in Wechselwirkung zusammen. Mit ihren vielen unterschiedlichen Eigenschaften trägt jede Art zum Fortbestehen der anderen und zur Bodenfruchtbarkeit bei. 

Im landwirtschaftlichen Ackerbau von einjährigen Pflanzen gibt es diese Vielfalt nicht, denn einzelne Pflanzenarten werden gezielt auf vergleichsweise großen Flächen angebaut. Würde man eine Pflanze dauerhaft auf dem gleichen Boden anbauen, entzöge sie dem Boden die immer gleichen Nährstoffe und beeinträchtige die Bodenfruchtbarkeit langfristig. Zudem würden sich Schädlinge und Krankheiten, die typisch für bestimmte Pflanzenarten sind, stark vermehren und die Ernte negativ beeinflussen. 

Wie planen Landwirte eine Fruchtfolge?

Die Folge verschiedener Pflanzenarten ist nicht willkürlich, sondern basiert auf jahrhundertealtem Wissen über die Eigenschaften verschiedener Pflanzen und Krankheiten. Einige Pilzsporen oder Eier von Schädlingen verbleiben beispielsweise mehrere Jahre im Boden und der Anbau der betroffenen Pflanze sollte für den maximalen Zeitraum ausgesetzt werden. Andere Pflanzenarten vertragen sich nicht miteinander und sollten für eine erfolgreiche Ernte nicht unmittelbar hintereinander angebaut werden. Wiederum andere Pflanzen entziehen dem Boden viele Nährstoffe, sogenannte Starkzehrer, und erfordern eine Regeneration des Bodens, zum Beispiel durch Schwachzehrer. Neben den Eigenschaften der Kulturen müssen Landwirte weitere Faktoren bei der Planung ihrer Fruchtwechselwirtschaft beachten:

  • Konventionelle oder ökologische Landwirtschaft: Im ökologischen Landbau sind synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel nicht erlaubt. Deshalb spielt die Planung und die Vielfalt der Fruchtfolgen hier eine größere Rolle als in der konventionellen Landwirtschaft, da diese die Bodenfruchtbarkeit maßgeblich bestimmt. Während konventionelle Betriebe im Durchschnitt drei Anbaupflanzen auf unterschiedlichen Flächen kombinieren (Dreifelderwirtschaft), sind sieben bis acht Kulturen im Ökolandbau der Standard. 
  • Anzahl der verschiedenen Anbauflächen: Die Größe eines Betriebs und die Anzahl der verfügbaren Flächen spielt eine wichtige Rolle in der Planung der Fruchtfolge. Stehen vier Äcker für den Anbau zur Verfügung, bietet sich eine Vierfelderwirtschaft an. Eine typische Fruchtfolge von vier Nutzpflanzen ist Raps (Blattfrucht), gefolgt von Weizen (Halmfrucht), Roggen (Halmfrucht) und einer Gründüngung. 
  • Klimatische Bedingungen: Auch klimatische Faktoren müssen bei der Fruchtfolgenplanung bedacht werden. In trockenen Gegenden ist es nicht sinnvoll, Fruchtfolgen mit Pflanzen, die einen hohen Wasserbedarf haben (zum Beispiel Zuckerrüben oder Kartoffeln) zu planen. Auch die Lage des Ackers – eher schattig oder sonnig – muss mit den Vorlieben der Pflanzen abgestimmt werden und wirkt sich auf die Fruchtfolge aus.
  • Ökonomische Bedingungen: Die Fruchtfolge muss außerdem zur betrieblichen Ausrichtung des Hofes passen. Ein Schweinemastbetrieb muss zum Beispiel ausreichend Futter für den Bedarf der Tiere anbauen und wird somit Getreide und Mais in der Fruchtfolge einplanen. Ein reiner Ackerbaubetrieb ohne Tierhaltung kann hingegen andere Gemüsesorten variieren. Die Auswahl der Nutzpflanzen in der Fruchtwechselwirtschaft muss also auch diese Komponente berücksichtigen.
Bilder Spinat

Welche Tools können Landwirte nutzen, um Fruchtfolgen zu planen?

In vielen landwirtschaftlichen Betrieben wird das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben und es gibt etablierte Fruchtfolgen. Doch Landwirtschaft wandelt sich stetig, vor allem die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre haben zum Anbau neuer Kulturen und folglich neuen Fruchtfolgen geführt. Die aus Südamerika stammende Süßkartoffel wird zum Beispiel zunehmend in Deutschland angebaut und lässt sich gut mit heimischen Sorten wie Karotten kombinieren. Um neue Fruchtfolgen zu planen und deren Erfolge zu messen, gibt es inzwischen verschiedene Software-Programme für die Landwirtschaft. 

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