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Edamame – vom Anbau bis zur Ernte

Der Wald im Klimawandel

Etwa ein Drittel der deutschen Landesfläche ist bewaldet. Diese Waldflächen speichern insgesamt etwa 127 Millionen Tonnen COjedes Jahr und leisten somit einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel. Doch auch die Wälder sind von den zunehmenden klimatischen Veränderungen betroffen. Wie diese den Wald beeinflussen und wie wir ihn für die Zukunft aufstellen, zeigen wir in diesem Beitrag. 

Der Wald als Klimaschützer

Wälder erfüllen viele wichtige Funktionen im Klimaschutz: Sie entziehen der Atmosphäre gigantische Mengen Kohlenstoffdioxid und wirken so dem Klimawandel entgegen. Im Zuge der Photosynthese geben sie Sauerstoff ab und speichern Kohlenstoff in ihrer Biomasse. Dadurch sind Wälder neben Ozeanen die wichtigsten CO2-Speicher. Außerdem funktionieren Wälder wie große Klimaanlagen. Wer schon einmal bei heißen Temperaturen im Wald spazieren war, erinnert sich sicher an den großen Temperaturunterschied. Dabei liegt der Grund für die kühleren Temperaturen nicht nur am Schatten, den die Bäume spenden, sondern auch an den im Wald herrschenden Wasserkreisläufen, die einen kühlenden Effekt haben. Zudem sind Wälder ein wichtiger Lebensraum für viele Tiere und Kleinstlebewesen und schützen so die Biodiversität. Auch als Erholungsort für uns Menschen leisten Wälder einen großen Beitrag für unsere Lebensqualität.

 

Wie der Klimawandel die Gesundheit des Waldes beeinflusst

Lange Trockenperioden, wärmere Temperaturen im Jahresverlauf und extreme Wetterereignisse wie Stürme, Überflutungen oder Hagel mehren sich in den letzten Jahrzehnten und werden mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht. Zum Teil haben diese klimatischen Veränderungen einen direkten Einfluss auf den Wald, wenn zum Beispiel Waldbrände oder Stürme ganze Wälder zerstören. Oft ist ihr Einfluss aber auch indirekt und wirkt in Kombination verschiedener Faktoren, die sich erst nach Monaten oder Jahren abzeichnen. Die trockenen Sommer der Jahre 2017 bis 2019 haben zum Beispiel dazu geführt, dass vor allem ältere, große Bäume unter Trockenstress leiden. In der Folge sind sie geschwächt und anfälliger für Krankheiten oder den Befall von Insekten und Pilzen. Kiefern leiden seither beispielsweise besonders unter dem Erreger des Diplodia-Pilzes und Fichtenwälder unter dem Borkenkäfer. 

Der Fall des Borkenkäfers in Fichtenwäldern

Die Ausbreitung des Borkenkäfers in Fichtenwäldern ist ein gutes Beispiel dafür, wie verschiedene Auswirkungen des Klimawandels ineinandergreifen und die Baumgesundheit gefährden. Früh einsetzende, höhere Temperaturen im Frühling und warme Herbst- und Wintermonate sorgen dafür, dass der Borkenkäfer über das Jahr mehrere Generationen Eier in die Rinde der Fichten legt und sich somit stärker vermehren kann, als er es bei kürzeren Wärmeperioden tun könnte. Die Klimaerwärmung begünstigt also ein größeres Wachstum der Borkenkäferpopulation. Gleichzeitig sind viele Bäume aufgrund von Trockenperioden geschwächt und bilden in der Folge weniger Harz. Dieser dient als Schutzmechanismus gegen den Befall von Insekten. Damit haben die Borkenkäfer es leicht, unter die Borkenschicht der Fichten vorzudringen und dort ihre Larven zu legen. Die Larven und Jungkäfer fressen sich durch den sogenannten Bast unter der Rinde und durchtrennen dabei lebenswichtige Leitungsbahnen (vergleichbar mit menschlichen Adern, durch die Nährstoffe transportiert werden) des Baumes. Bei einem starken Befall mit Borkenkäfern ist der Transport zwischen Wurzeln und Krone dann so stark gestört, dass der Baum verdurstet und abstirbt. 

Mischwälder für die Zukunft 

Um die klimaschützenden Funktionen des Waldes beizubehalten, müssen wir Waldflächen aufforsten und bestehende Wälder klimaresistenter aufstellen. Forschung und Praxis der Forstwirtschaft haben gezeigt, dass vor allem Mischwälder mit vielen verschiedenen Baumarten die Gesundheit des Waldes stärken. Wenn Wildkirschen, Eichen, Hainbuchen, Fichten und Edelkastanien in einem Wald wachsen, können Krankheiten oder Schädlinge, die sich oft auf bestimmte Arten fokussieren (zum Beispiel der Borkenkäfer auf Fichten), nicht den ganzen Wald schädigen. Auch die unterschiedlichen Eigenschaften der Arten tragen in einem Mischwald zum gegenseitigen Schutz bei. Nadelbäume verwurzeln sich beispielsweise flach im Boden und werden bei Stürmen, vor allem am Waldrand, leicht entwurzelt. Edelkastanien hingegen wurzeln tief und halten Stürmen besser stand und können so flachwurzelnde Bäume im Waldesinneren schützen. Auch der Wasserbedarf und die Hitzeresistenz variieren stark zwischen den unterschiedlichen Baumarten. 

Nur auf hitzebeständige Bäume mit wenig Wasserbedarf zu setzen, ist jedoch auch keine Option, denn wie sich der Klimawandel in den nächsten 100 Jahren vollziehen wird, weiß niemand. Experten der Forstwirtschaft raten daher zu zehn bis zwölf Baumarten mit unterschiedlichen Eigenschaften auf einer Fläche. Schädlinge oder Krankheiten breiten sich in Monokulturen viel einfacher aus als in Mischwäldern.

Alternative Baumarten im Klimawandel

Neben einer Variation aus heimischen Baumarten werden zunehmend auch alternative Baumarten, die sonst eher in anderen Klimazonen in und außerhalb von Europa zu finden sind, in deutschen Wäldern angepflanzt. Die türkische Hasel, auch als Baumhasel bekannt, kommt zum Beispiel ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien. Wegen ihrer hohen Hitzetoleranz wurde sie bereits auf mehreren Testflächen in deutschen Mischwäldern getestet. Forstwirte und Forscher erstellen so nach und nach Steckbriefe von alternativen Baumarten, die in Kombination mit heimischen Bäumen für den Wald der Zukunft eingesetzt werden können. 

Die Daten aus der Forstwirtschaft zeigen, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um den Wald zu schützen und einige Folgen des Klimawandels für die Waldgesundheit abzumildern. Sie zeigen jedoch auch, dass es schon viele Initiativen und Pilotprojekte gibt, die Hoffnung machen, dass gerade Mischwälder mit verschiedenen Arten von Bäumen den Herausforderungen des sich ändernden Klimas besser gewachsen sind als Wälder, die von wenigen Baumarten dominiert werden. 

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