So kommt der Salat auf Deinen Teller
Vom Kopfsalat über Lollo Rosso und Eisbergsalat bis zu Rucola – die Vielfalt der Salatsorten ist riesig. Kleine und große, wellige und glatte Blätter, hellgrün bis dunkelrot, mild im Geschmack oder intensiv würzig. Kein Salat gleicht dem anderen. Wir Deutschen lieben Salat – im Schnitt isst jeder von uns 5,7 Kilo Salat im Jahr.
Aber wie kommt der Salat eigentlich vom Feld in unsere Supermarktregale und dann auf unseren Teller?
Von der Aussaat bis auf unseren Teller – so wird Salat in Deutschland angebaut
Trotz vieler Unterschiede bei den Sorten ist Salat im Anbau und in der Verarbeitung recht ähnlich.
Bodenvorbereitung für den Salatanbau
Im Vergleich zu anderen Kulturen braucht Salat wenige Nährstoffe. Ausreichend Stickstoff und Kalzium sind jedoch notwendige Bedingungen für gutes Wachstum. Deshalb muss der Boden entsprechend vorbereitet werden. Im Bio-Anbau wird besonders häufig Kompost zur Düngung aufgetragen. In der konventionellen Landwirtschaft verwenden wir meist mineralischen Dünger. Das Auflockern des Bodens ist eine der wichtigsten Vorbereitungen: So beugen wir unerwünschtem Unkraut und tierischen Schädlingen vor.
Pflanzung von Jungpflanzen
Jungpflanzen werden in der Regel von spezialisierten Betrieben vorgezogen und dann aufs Feld gepflanzt. Im Frühjahr, Herbst und Winter schützen wir Landwirte die Pflanzen je nach Temperatur mit Vlies, Mulchfolie oder Folientunneln vor Kälte und Austrocknung. Besonders wichtig: Salat braucht viel Wasser und muss regelmäßig bis zur Ernte bewässert werden.
Die Salaternte
Die Haupterntezeit für Salate ist der Sommer. Je nach Sorte sind die Reifemerkmale unterschiedlich. Kopfbildende Salate müssen zum Beispiel einen festen Kopf haben, den man leicht eindrücken kann. Feldsalat muss eine Rosette gebildet haben. Je nach Außentemperatur liegen zwischen Pflanzung und Ernte der Salate einige Tage. Kopfsalat wird beispielsweise nach 30 bis 50 Tagen geerntet, Endivien-Salate sind erst nach 50 bis 80 Tagen erntereif.
Verarbeitung und Transport von Salat
Salate sind sehr empfindlich und halten sich nach der Ernte nur wenige Tage. Deshalb werden sie entweder gleich am Feld verpackt (Eisbergsalat zum Beispiel), andere Salate werden zunächst in Eiswasser gewaschen, kurz getrocknet und dann verpackt, um Schäden an den Blättern zu vermeiden.
Die Lagerung von Salat zu Hause
Salat lagerst Du am besten im Kühlschrank und nicht neben Obst – denn Früchte wie Äpfel und Aprikosen strömen Ethylen aus und führen zu braunen Flecken am Salat. Den Salat am besten erst kurz vor dem Verzehr zerkleinern, so bleibt er frisch und knackig.
Regionaler Salatanbau in Deutschland
Während Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen für den Anbau von Eisbergsalat bekannt sind, stehen die südlichen Bundesländer wie Bayern und Baden-Württemberg für Kopf- und Blattsalat sowie Endivien. Die heimische Landwirtschaft kann die große Nachfrage nach Salatgemüse nicht decken, weshalb ein großer Teil der im Handel erhältlichen Salate aus anderen EU-Ländern, meist Spanien oder Italien stammt.
Die Salatsorten im Überblick – nach Botanik und Saison
Um Salatsorten zu unterschieden, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder betrachten wir ihre botanische Gruppe, die auch viel über den Geschmack des Salates aussagt. Oder wir unterscheiden, in welcher Jahreszeit sie erntereif sind.
In der Botanik gibt es zwei große Gruppen von Salaten: Die Lattich- und die Zichorien-Gruppe – und Salate wie Rucola und Feldsalat, die sich keiner dieser beiden Gruppen zuordnen lassen.
Lattich-Gruppe (Lactuca): Sorten wie der Eisbergsalat, Kopfsalat, Romanasalat oder Eichblattsalat haben wenige Bitterstoffe und haben einen milchig-weißen Pflanzensaft, der an Schnittstellen austritt.
Zichorien-Gruppe (Cichorium): Zu den Zichorien gehören Chicorée, Endivie und Radicchio. Sie sind etwas bitterer im Geschmack, haben aber einen höheren Vitamin- und Mineralstoffgehalt
Salatsorten nach Jahreszeiten
Salat ist das ganze Jahr über erhältlich, denn es gibt Sorten für jede Jahreszeit. Dennoch sind die meisten Sorten im Sommer erhältlich und nur wenige Wintersalate trotzen den Temperaturen in der kalten Jahreszeit. Wenn nach dem Winter im Frühjahr ausgesät wird, sind Salatarten, die keinen Kopf bilden, als erstes reif.
Frühlingssalate: Pflück- und Schnittsalate, Rucola
Frühsommersalate: Pflück- und Schnittsalate, Rucola sowie Blattsalate (Eichblatt oder Lollo Rosso)
Sommersalate: Kopfbildende Salate wie Kopfsalat, Eisbergsalat und Sommer-Endivie
Herbst- und Wintersalate: Winter-Radicchio, Winter-Endivie, Feldsalat
Salat in der kalten und warmen Küche
Salat steht – wie vermutlich kaum ein anderes Gericht – für eine gesunde Ernährung. Dass Salat gesund ist, lässt sich nicht abstreiten: Er trumpft mit vielen Vitaminen und wenig Kalorien auf. Genauso vielfältig wie seine Sorten sind auch die Möglichkeiten, ihn zuzubereiten.
Zum Beispiel kennen die meisten Salate als kaltes Gericht: kombiniert mit anderen Obst- und Gemüsesorten und angemacht mit einem Dressing. Bei den Dressings kannst Du übrigens unglaublich viel variieren und dabei den Geschmack der jeweiligen Salatsorte hervorheben.
Eine Vinaigrette, also ein Dressing basierend auf Essig und Öl, kannst Du mit Kräutern, Joghurt, Senf und Honig oder Orangensaft verfeinern und zu jeder Art Salat servieren. Für eine kalorienarme Ernährung ist die Kombination von Salat und magerem Fleisch ideal.
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